Wie Mütter arm gemacht werden: fünf patriarchale Grundpfeiler, die Mütter und Väter ungleichstellen

Das Wechselmodell soll in Zukunft als Regelfall in Nachtrennungsfamilien gelten. Vorher blieben Kinder statistisch gesehen meist bei ihren Müttern. Die Neuerung, zu der Mitte Januar ein Eckpunktepapier veröffentlicht wurde, bedeutet nun für sehr viele Mütter sehr viel weniger Geld im Alltag zur Verfügung zu haben, da mit der Einführung des Wechselmodells auch der Unterhalt entfällt oder deutlich geringer ausfällt- bei de facto gleichbleibenden Kosten.

Aber das Problem ist nicht die Tatsache, dass Väter mit dem Wechselmodell -zumindest nach Trennungen-mehr Betreuungsverantwortung für Kinder übernehmen können (das ist ja begrüßeswert). Das Problem ist, dass der wegfallende Unterhalt für Mütter eine echte finanzielle Notlage darstellen kann - da sie meistens diejenigen sind, die VOR Trennungen -in Ehen oder unverheirateten Liebesbeziehungen- durch das Mehr an Sorgeverantwortung das Weniger an Geld haben.

Wenn das Wechselmodell als Regelfall kommt und der Unterhalt geht, der Rest aber beim Alten bleibt (sprich: Ehegattensplitting, Teilzeitfalle, Mental Load, Altersarmut, dies, das), sind es die Mütter, auf deren Rücken diese Reform ausgetragen wird. Aber lest selbst - ich habe mir diese Woche in der Wochenzeitung Der Freitag dazu ein paar Gedanken gemacht.

Alicia Schlender